in operation Singapur 2002/2003

Die strukturierte und geordnete Welt dieser Metropole ist zunächst nicht zu identifizieren. In den hier gezeigten Bildern wirkt alles geplant, reguliert und anscheinend ist man bemüht nichts dem Zufall zu überlassen.

Die Fotografien entstanden im Stadtstaat Singapur, der mit staatlicher Regulierung nicht nur die Wirtschaft, sondern auch das Zusammenleben seiner Bewohner regeln möchte. Der Wille zur Kontrolle produziert artifizielle Räume die regelrecht programmiert erscheinen. Die künstliche Inszenierung ganzer Lebenswelten soll ein Verlassen Singapurs scheinbar überflüssig machen. Staatliche Fürsorge wird in vielen Bereichen der Umwelt sichtbar und es entsteht der Eindruck, dass selbst die Fassaden der Gebäude, die Verkehrsführung und die Menschen auf der Straße sich in vielfältigen Normen präsentieren. Jedoch gibt es wie bei jedem Versuch der allumfassenden Planung Bereiche die sich dem Zugriff entziehen und die durch spontane Nutzungsspuren gekennzeichnet sind.

Die Bilder der Arbeit in operation suchen die fragile Grenze zwischen der Individualität des Einzelnen, dem kreativen Potenzial der Gesellschaft und dem staatlich verordneten Lebensentwurf. Der Bereich zwischen Lebendigkeit und Chaos, zwischen Kontrolle und gesellschaftlicher Regel weist dabei als Thema weit über die Grenzen Singapurs hinaus.


70 Motive
Diainstallation
Digitaldrucke 46 x 70 cm